Das ist ein Wochenende, um noch bei angenehmen Temperaturen den Garten, das Haus, das Auto etc. winterfest zu machen. Der Blick in die nächste Woche zeigt nämlich einen ordentlichen Wetterumschwung. Wie das genau aussieht, ist noch etwas unsicher. Aber die Worte Kälte, Frost und Schnee kommen auf jeden Fall dabei vor. Das ungewöhnlich warme Wetter geht jetzt zu Ende und ein rauerer Herbst beginnt.
Willkommen zur Wochenvorschau – zur sehr unsicheren, aber natürlich auch sehr spannenden Spekulation über den Wettertrend der nächsten Woche.
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Vor dem Blick in die Zukunft noch eine kurze erste Oktober-Bilanz. Derzeit liegt dieser Oktober um 2,0 °C über dem vieljährigen Mittel. Damit wird er es als einer der wärmsten Oktober in die rund 250-jährige Messgeschichte eingehen. Ein Platz unter den Top 25 sollte sich ausgehen.
Zur ungefähren Einordnung ein Vergleich mit den letzten Jahren: Der Oktober 2018 lag 2,1 °c über dem Mittel und war einer der zehn wärmsten der Messgeschichte. 2017 hatten wir mit 1,4 °C über dem Mittel einen der 25 wärmsten Oktober-Monate in Österreichs Messgeschichte.
Wochenende: rund zehn Grad „über Normal“
Am kommenden Wochenende bleibt es noch ungewöhnlich warm, mit Höchstwerten um die 20 Grad. In einem durchschnittlichen Oktober hat es gegen Monatsende an den Nachmittagen nur knapp über 10 Grad. Es bleibt also noch zwei Tage ungewöhnlich warm. Dazu scheint Samstag und Sonntag größtenteils die Sonne. Stellenweise können sich bis in den Vormittag hinein Nebelfelder halten.
Ein kleiner praktischer Tipp: Es wird auf jeden Fall ziemlich sicher das letzte durchwegs sehr angenehme Wochenende sein, um die klassischen Dinge für den kommenden Winter zu erledigen: Diverse Gartenmöbel wegräumen, frostempfindliche Pflanzen hereinbringen, das Trampolin der Kinder abbauen, und und und … oder vielleicht einfach den netten Herbstausflug erledigen, der schon längst am Programm steht.
Denn kommende Woche wird das Wetter deutlich ungemütlicher.
Montag: Kaltfront von Norden
Am Montag zieht eine Kaltfront nach Österreich. Bild 1 zeigt schön die sehr klare Grenze zwischen warmer Luft im Süden und kalter Luft im Norden. Im Bereich von so scharfen Luftmassen-Grenzen gibt es immer „viel Wetter“. Der Montag bringt daher von Norden her in vielen Regionen Wolken und Regen. Der Süden Österreichs liegt noch geschützt „hinter“ den Alpen und hat gute Chancen auf einen weitgehend trockenen und zeitweise sonnigen Montag.
Dienstag: normal und trotzdem kalt
Am Dienstag überflutet die kalte Luft dann im Laufe des Tages ganz Österreich (Bild 1 rechts). Die Nachmittagstemperaturen liegen dann nur noch um 10 Grad. Das sind für Ende Oktober zwar halbwegs normale Temperaturen. Aber nach dem ungewöhnlich sommerlichen Wetter der letzten Tage, mit 25 Grad und mehr, wird uns das sehr, sehr kalt vorkommen.
Auch die Schneefallgrenze wird am Dienstag ein Thema und kann zwischen 900 und 1500 Meter liegen.
Ab Mittwoch: Gefahr von Frost!
Ab dürfte es noch etwas kälter werden, aber ab Mittwoch gehen die Vorhersagemodelle auch deutlich auseinander. Es gibt zum Beispiel eine Variante, in der sich das Tief über dem Italien-Adria-Raumrelativ schnell wieder auflöst. Und es gibt eine Variante, in der dieses Tief in der zweiten Wochenhälfte noch kräftig bleibt (siehe Bild 2). Das hat natürlich große Auswirkungen auf die Frage ob bzw. wo es regnet.
Eines ist aber in beiden Fällen gleich: Die kalte Luft ist da und in den Nächten kann es für einige Zeit aufklaren. Wenn dann noch der Wind schwach bleibt es, sind das die optimalen Zutaten für Frost.
Wer noch heikle Pflanzen draußen stehen hat, sollte also bedenken: Für die kommende Woche sieht es derzeit sehr nach Nachtfrösten aus, vor allem Mittwoch, Donnerstag und Freitag.
Richtung Wochenende möglicherweise milder, aber…
Was zum Wochenende 2./3. November passiert steht derzeit noch völlig in den Sternen, in den Wolken oder wo auch immer. Einige Vorhersagemodelle zeigen eine relativ milde Strömung aus West- oder Südwest, siehe Bild 3.
Aber: Für das Thema heikle Pflanzen und Frost kann das keine Ausrede sein. Denn Anfang November liegen die normalen Tiefsttemperaturen selbst in den Landeshauptstädten nahe der 0-Grad-Marke und Frost kommt immer wieder vor. Selbst in einem durchschnittlichen November sind zum Beispiel in Wien Hohe Warte sieben Frosttage zu erwarten, in Innsbruck zwölf und in Klagenfurt sind es sogar 15 Tage mit einer Tiefsttemperatur unter 0 Grad.
Ab dem Wochenende gehen die Uhren anders
Zusammengefasst lässt sich also sagen: Ob es uns gefällt oder nicht – ab dem kommenden Wochenende gehen die Uhren im doppelten Sinne anders: In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist die Umstellung auf Winterzeit. Und zum Beginn der neuen Woche dreht sich das Wetter von einen sommerlichem Herbst zu einem fast schon winterlichen Herbst.
Da passt sehr schön die folgende Bauernregel für den 28. Oktober:
„Sind Simon und Judas vorbei, so rückt der Winter herbei. Es sitzen auch die heiligen Herrn, beim Kachelofen gern“
Vielen Dank für Deine Zeit mit der Wetterzeit. Ich wünsche ein schönes Wochenende und eine gute neue Woche!