Erkenne die Wolke (1)

Hier startet Dein Weg zum Wolken-Profi. Erkenne mit einer einfachen Methode die wichtigsten Wolkenarten, wie sie entstehen und was sie über das Wetter verraten.

Wolkenlos kann teuer sein

Es geht los mit „wolkenlos“. Klingt banal, ist es aber nicht. Selbst ein wolkenloser Himmel erzählt uns einiges über die aktuelle Wettersituation. Details dazu folgen in einem späteren Beitrag. Hier nur ein kleines Schmankerl zu diesem Thema:

Vor viele Jahren, in der Anfangszeit meines Studiums, ließ ich an einem Vormittag die Vorlesungen sausen und spazierte durch die Innenstadt von Wien. Dabei fand ich zufällig eine kleine Ausstellung von einem japanischen Fotografen. Es gab hier nur Bilder von Horizonten am Meer oder an Seen, alle in Schwarz-Weiß und die meisten bei wolkenlosem Himmel.

Heute, 30 Jahre später, habe ich versucht, diesen Künstler zu googeln. Das Ergebnis: Es handelt sich um Hiroshi Sugimoto und die Ausstellung hieß „Seascapes“. Die Kunstplattform Artsy bietet einige seiner Bilder zum Kauf an. Darunter zum Beispiel folgende Fotografie, zu haben um nette $ 400.000,-, wie dieser Screenshot von artsy.net zeigt:

Screenshot von artsy.net

Aber jetzt: der erste Schritt zum Wolken-Profi

Und jetzt geht es wirklich los!

Viele Bücher erklären die unterschiedlichen Wolken mit detaillierten Beschreibungen jeder einzelnen Art. Das wird ziemlich schnell unübersichtlich und kompliziert.

Ich denke, das geht deutlich einfacher. Und zwar mit einem Entscheidungsbaum. Den gibt es hier auf der Wetterzeit in den nächsten Tagen gratis als Poster zum Download.

Heute geht es um die erste Frage auf diesem Entscheidungsbaum: Haufen, Schicht oder Faser?

Haufen, Schicht oder Faser?

Schaue in den Himmel und überlege, welche Form den Wolken am ehesten entspricht:

  • Haufen-Wolken: Sie sehen aus wie Watte oder Schlagobers (-sahne). Manche sehen aus wie kleine oder größere Flecken oder Punkte, ähnlich wie Eisschollen.
    Haufen-Wolken haben einen eindeutigen Rand. Neben ihnen ist oft der der Himmel sichtbar.
  • Schicht-Wolken: Sie sind eine gleichmäßige Schicht, die den Großteil des Himmels bedeckt, wie eine Decke. Manche wirken völlig gleichförmig, bei manchen sieht man eine Struktur in der Schicht. Sie haben meistens keinen klaren Rand.
  • Faser-Wolken: Sie wirken wie Haare oder Fäden, die am Himmel hängen.

Die erste Frage, beim Blick in den Himmel ist also: Haufen, Schicht oder Faser? Hier nochmals die Beschreibung und einige Beispiele:

Haufen-Wolken

Haufen-Wolken …

  • … sehen aus wie Watte oder Schlagobers (-sahne).
  • … können auch wie kleine oder größere Flecken oder Punkte aussehen, ähnlich wie Eisschollen.
  • … haben einen eindeutigen Rand. Neben ihnen ist oft der Himmel deutlich sichtbar.

Schicht-Wolken

Schicht-Wolken …

  • … bedecken einen Großteil des Himmels, entweder als gleichförmige Schicht oder mit einer Struktur in der Schicht.
  • … haben meistens keinen klaren Rand. Die Sonne oder der Himmel sind höchstens verschleiert oder ganz wenig zu sehen.

Faser-Wolken

Faser-Wolken …

  • … wirken wie Haare oder Fäden.
  • … lassen meistens den blauen Himmel gut erkennen.
  • … können manchmal den blauen Himmel milchig verschleiern, wenn sie mehr werden.

Gut, aber (noch) nicht perfekt

Mit der Haufen-Schicht-Faser-Entscheidung kannst Du ganz sicher schon oft einen ersten Schritt zum Bestimmen der Wolken machen. Manchmal gibt es unklare Formen oder Mischformen, die sehen wir uns in einem der nächsten Beiträge an. Bis dahin überlege bei unklaren Wolken einfach: Welcher der drei Formen ist sie am ehsten ähnlich? Sehr oft kommt man so schon auf den richtigen Weg.

Gratulation, das war Dein erster Schritt zum Wolken-Profi!

Teste Dein Wolken-Wissen gleich in einem kleinen Quiz:


Danke für Deine Zeit mit der Wetterzeit. In den nächsten Tagen geht es weiter mit:

  • Teil 2: Die ersten Namen – lateinisch und trotzdem einfach
  • Teil 3: Was die Wolke über das Wetter verrät