Es hat alles so gut begonnen. Es ist noch gar nicht so lange her, da zeigten die Wettertrends ziemlich einheitlich, sehr gute Chancen auf ein kräftiges Hochdruckgebiet mit herrlich angenehmen Frühlingstemperaturen für das kommende Wochenende.
Dann hat sich das plötzlich von Tag zu Tag mehr und mehr geändert. Und jetzt zeigen alle Prognosen – leider sehr verlässlich: Vor uns ein liegt ungewöhnlich kaltes Wochenende. Und wir beschäftigen uns nicht mit den ersten Frühlingsboten, sondern mit Eistagen.
Wie auch immer – spannend ist es auf jeden Fall!
Was uns da ab dem Wochenende erwartet – nicht nur in Österreich sondern im Großteil von Europa – lässt sich kurz zusammenfassen mit: Polare Kaltluft strömt zu uns.
Klingt eisig und es ist es auch. In Österreich zum Beispiel hat es am Sonntag und am Montag nur um die 0 Grad. Und da reden wir von den Höchsttemperaturen. In den Nächte wird es noch kälter.
Um 10 Grad zu kalt für Mitte März
Höchstwerte nur bei 0 Grad. Das ist beachtlich für Mitte März. Normal wären jetzt Höchsttemperaturen bei 10 Grad plus. Das heißt: Ab dem Wochenende ist es um rund 10 Grad zu kalt für die Jahreszeit.
Sogar Eistage sind in vielen Regionen möglich. Als Eistag bezeichnet man einen Tag, an dem die Temperatur durchgehend im Minusbereich bleibt, also unter 0 Grad Celsius.
Ich habe gerade eine Presseaussendung für die ZAMG zusammengestellt. Und der ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik hat in der Datenbank nach Eistagen ab der zweiten Märzhälfte gestöbert.
Das Ergebnis für tiefe Lagen, so etwa unterhalb von 700 m Seehöhe: In Österreich kommen Eistag ab dem 15. März nur alle vier bis sechs Jahre vor. Aber dann auch eher in den klassich kalten Regionen: Waldviertel, Mühlviertel und stellenweise in den Alpentälern.
In den Landeshauptstädten sind Eistage so spät im Frühjahr noch seltener. In Wien zum Beispiel, wo es eine sehr lange Datenreihe, gab es so späte Eistage 2013, 1969, 1964, 1962, 1958, 1942, 1940, 1889, 1887, 1883, 1879, 1878 und 1875.
Interessant ist, das es so kalte Frühlingsphasen offenbar immer gleich ein paar Jahre hintereinander in Beschlag nehmen. Warum das so ist, lässt sich leider nicht stichhaltig begründen.
Die spätesten Eistage der Messgeschichte
Was wir aber sagen können ist: So kalt es auch wird. Es ist (noch) nicht der späteste Eistag der Messgeschichte sein.
Die Späte-Eistag-Rekorde der meisten Landeshaupstädte sind nopch gar nicht so alt. Sie stammen vom 25. und 26. März 2013. Und – es gab auch schon Eistage Anfang April, und zwar in Bregenz, Innsbruck und Salzburg. Hier die genauen Daten:
| Spätester Eistag (ganztägig unter 0°C, Quelle ZAMG) | ||
| Ort | Datum | Temperatur (°C) |
| Bregenz | 12.04.1986 | -0,2 |
| Innsbruck Flughafen | 07.04.2003 | -0,1 |
| Innsbruck Universität | 26.03.2013 | -0,9 |
| Lienz | 25.03.2013 | -0,2 |
| Salzburg Flughafen | 10.04.1941 | -0,6 |
| Salzburg Freisaal | 07.04.2003 | -0,1 |
| Linz Stadt | 26.03.2013 | -0,9 |
| St. Pölten | 26.03.2013 | -2,2 |
| Wien Hohe Warte | 26.03.2013 | -1,5 |
| Eisenstadt | 26.03.2013 | -2,1 |
| Graz Universität | 26.03.2013 | -0,5 |
| Klagenfurt Flughafen | 25.03.2013 | -0,9 |
Um ganz ehrlich zu sein: Ich würde mich nicht wetten trauen, dass diese Rekorde heuer ungefährdet bleiben. Denn so wie momenatn die Prognosen aussehen, bleibt uns die kalte Wetterlage bis weit in die nächste Woche hinein erhalten. Mal schauen, ob das dann wirklich so dauerhaft ist.
Der März 2018 rutscht ins Minus
Was sich auf jeden Fall sagen lässt: Wenn die Kälte nur annähernd so kommt, wie es derzeit aussieht, dann wird der März 2018 als zu kalter Monat in die Messgeschichte eingehen.
Das Wetterjahr 2018 hat also schon in seinen ersten Monaten einiges zu bieten: Zu Beginn gleich der drtittwärste Jänner der Österrch Messgeschichte, dann ein deutlich zu kalter Februar und jetzt vielleicht auch gleich noch ein sehr kalter März.
Und ein März, der in den nächsten Tagen sicher noch einige Wetterbesonderheiten zum Besprechen in der Wetterzeit liefern wird!
Schönes (eisiges) Wochenende!
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